Jahresbericht 2020

Liebe Brasilienfreunde,

das Jahr 2020 ist ein ganz anderes Jahr. Corona hat uns voll im Griff.

Es ist das erste Mal seit zig Jahren, dass wir nicht nach Brasilien reisen konnten,

um unser Projekt und unsere Freunde zu besuchen.

Unsere kleine Schule Dom Helder Camara ist seit Monaten geschlossen.

Kurz vor der Wiedereröffnung im September, stiegen die Coronazahlen in Caapora wieder stark an. Aus diesem Grund haben sich Jorge und Cristiana gegen die Öffnung der Escolinha entschieden.

Cristiana bringt den Schulkindern Aufgaben nach Hause. Wir hoffen, dass die Eltern ihre Kinder unterstützen.

Anfang des Jahres haben wir Geld für den Bau einer Mauer rund um das Sitio (Schulgrundstück) nach Caapora geschickt. Die Mauer soll den Kindern und Cristiana mehr Sicherheit geben. Mit dem Bau der Mauer wurde sofort begonnen. Leider musste der Weiterbau aus finanziellen Gründen gestoppt werden.

Aufgrund von Corona konnten hier bei uns in diesem Jahr keine Märkte stattfinden.

Auch unsere Spendeneinnahmen sind in diesem Jahr drastisch zurückgegangen.

Wichtiger, als der Bau der Mauer, sind im Moment die Finanzierung des Schulbetriebs. Die Bezahlung unserer Lehrerin Cristiana, die des Landarbeiters und die Bezahlung Jorges, liegen uns weiter sehr am Herzen.

Wir hoffen, dass 2021 wieder besser wird und wir unser Brasilienprojekt auch weiterhin finanzieren können.

Zum Glück gibt es auch Positives zu berichten.

Im letzten Jahr habe ich euch bereits von Didi aus Caapora erzählt.

Didi hat mit großem Einsatz gegen die Präsidentschaft Bolsonaros gekämpft.

Gegen einen rassistischen und frauenfeindlichen Mann zu kämpfen, war ihr sehr wichtig. Didi ist mit Rosi verheiratet und es ist bekannt, dass Bolsonaro homosexuelle Menschen diskriminiert.

Leider ist dieser schreckliche Mensch trotzdem Präsident geworden und leider ist er heute immer noch im Amt.

Nach der Wahl Bolsonaros wurden Didi und Rosi aufs Übelste beschimpft.

Sogar Feuer wurde vor ihrem Haus gelegt.

Aber Didi lässt sich nie unterkriegen. Sie arbeitet mit Kindern, die wegen ihrer Hautfarbe psychische Probleme haben. Didi hat mir bei von den Sorgen und Nöten dieser Kinder erzählt. Es ist unvorstellbar, dass Kinder mit dunkler Hautfarbe erniedrigt werden und so fürchterlich leiden müssen.

Außerdem arbeitet Didi bei der Stadt Caapora unter Bürgermeister Kiko.

Sie ist zuständig für die Unterstützung mittelloser Familien.

2020 geschieht dann etwas Sensationelles:

Kiko, der in diesem Jahr zum 2. Mal bei den Bürgermeisterwahlen antritt, nominiert Didi zu seiner Vizebürgermeisterin.

Und dann kommt das, was ich mir von ganzem Herzen gewünscht habe:

Kiko wird wieder Bürgermeister und Didi wird Vize-Bürgermeisterin von Caapora.

Didi, eine Frau, die eine Frau liebt. So etwas passiert in Caapora und in Bolsonaros Brasilien.

Es geschehen auch positives Dinge in dieser Zeit.

Corona macht uns nachdenklich. Nachdenklichkeit über unser Leben und über unsere Erde tut uns allen gut.

Ich danke allen Schulpaten und allen lieben Menschen, die unsere Arbeit in irgendeiner Weise unterstützt haben.

Selbstverständlich freuen wir uns auch weiterhin über eure Unterstützung,

denn nur mit eurer Hilfe können wir hilfebedürftige Menschen unterstützen

und ihren Kindern den Besuch einer Schule ermöglichen.

Bleibt negativ und denkt positiv!

Susanne Niermann

Eine Schulpatenschaft kostet 50 Euro im Jahr.

Steuerbegünstigte Spenden:
IBAN: DE50265900250017669900
BIC: GENODEF1OSV
Bei Spenden bis zu 200 Euro akzeptiert das Finanzamt die Buchungsbestätigung oder den Bareinzahlungsbeleg des Kreditinstitutes. Auf Wunsch stellen wir trotzdem gerne eine Spendenquittung aus.
Helder Camara Brasilienpartnerschaft e.V. Eichhofstraße. 13, 49124 Georgsmarienhütte

Telefon: 05401/44534, E-Mail: info@helder-camara.com

www.helder-camara.com